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Verzögerungen beim Sportanlagenbau

Untere Naturschutzbehörde verlangt vor Baubeginn eine Artenschutzrechtliche Prüfung

Eigentlich sollten im Frühjahr die dringend notwendigen Sanierungsarbeiten an der Außensportanlage des Schulzentrums beginnen, so jedenfalls der Plan der Marktgemeinde. Doch nun sind es Mulmhöhlen, die beim Bürgermeister und in der Verwaltung für Aufregung sorgen. Wegen eben dieser Baumaushöhlungen, die Insekten und Kleinstlebewesen Lebensraum bieten, besteht die Untere Naturschutzbehörde vor Baubeginn auf eine Artenschutzrechtliche Prüfung. Die Krux an der Sache ist, die Bäume, die diese Höhlen gebildet haben, sind längst gefällt.

Gerade sollten die Ausschreibungen für die Gewerke an der Außensportanlage vorbereitet werden, als ein Schreiben der Unteren Naturschutzbehörde in der Marktverwaltung eintraf. Die beim Landratsamt angesiedelte Behörde, die bei jeder Baumaßnahme eingeschaltet wird, teilte mit, dass sich in den Bäumen an der bestehenden Sportanlage wertvoller Lebensraum von Kleinstlebewesen befindet und die notwendige geringfügige Verschiebung des Rückhaltebeckens einen Eingriff in den Lebensraum von Wiesenbrütern zur Folge haben könnte.

Bäume sind bereits gefällt

Dass die Bäume längst gewichen sind und nun in einem gemeindlichen Forst als Totholz ein Strukturelement bilden, scheint an der Behörde vorbeigegangen zu sein. Fakt ist jedoch, dass diese Intervention der Unteren Naturschutzbehörde nun in jedem Fall zu Verzögerungen führt, erklärte Bürgermeister Christoph Brunner den Markträten in seinen Ausführungen. Denn nun muss erst einmal die Ausschreibung gestoppt werden, da den potenziellen Baufirmen kein fester Baubeginn mehr vorgegeben werden kann. „Wir sind verpflichtet, den Firmen Planungssicherheit zu geben. Das können wir aber jetzt nicht, weil wir Gefahr laufen würden, dass bei Verzögerungen Regresszahlungen fällig werden“, betonte der Rathauschef. Dass der Zeitplan nicht eingehalten wird, steht schon jetzt fest, denn wenn aktuell keine Ausschreibung erfolgen kann, ist auch die geplante Vergabe in der Februarsitzung vom Tisch. Mit der planenden Coplan AG hat er bereits Kontakt aufgenommen, die kann auch die geforderte „Spezielle Artenschutzrechtliche Prüfung“ (SAP) vornehmen. Doch die kann frühestens im März beginnen, dann wenn die Natur wieder zum Leben erwacht. Drei Begehungen sind notwendig, was bedeutet, dass die Dokumentation der SAP erst im Mai abgeschlossen ist. Ein Baubeginn noch in diesem Jahr sei somit fast unmöglich und demzufolge auch die Fertigstellung zum Schuljahresbeginn.

Kein ordentlicher Außenschulsport möglich

Dass der Markt diese neue Situation nicht auf sich sitzenlassen will, auch das machte Bürgermeister Brunner deutlich. Mit Karl-Heinz Koller von der Unteren Naturschutzbehörde will er zeitnah ein klärendes Gespräch führen und auch Landrat Michael Fahrmüller will er einschalten. „Die Laufbahn ist mehr als marode, das ist kein Geheimnis. Vom Vereinssport mal abgesehen, der somit zwei Saisonen auf der Anlage zum Erliegen kommt, sind es doch vor allem die Schüler, die keinen ordentlichen Außensportunterricht mehr erhalten können“, sagte die Marktspitze am Dienstagmorgen bei Nachfragen unserer Redaktion. Auch noch andere Faktoren spuken ihm im Kopf herum. „Wenn sich der Bau verzögert, kann es auch sein, dass wir die Fördergelder nicht erhalten, die haben nämlich eine zeitliche Bindung“, merkte Brunner an. Bislang ruft das Vorgehen der Unteren Naturschutzbehörde vor allem Kopfschütteln bei ihm hervor, zumal die Ersatzpflanzungen in einem größeren Rahmen erfolgen, als gefordert.
(Quelle: Mediengruppe Attenkofer/Ausgabe Landauer Zeitung vom 1.2.2023/Autor: Angelika Gabor)