• img
  • img
  • img

+++ Auf geht´s ins Arnstorfer Volksfest: 2.8 - 6.8.2024!!! +++ Terminvereinbarung im Bürgerbüro erwünscht! +++

Archivierte Nachrichten

Schuldenlast ist locker zu stemmen

Jede Menge Informationen von Bürgermeister Christoph Brunner für die Besucher der Bürgerversammlung (Foto: Angelika Gabor)

Bürgermeister Christoph Brunner zieht positives Jahresresümee

Die Marktgemeinde wächst und gedeiht, dank üppig fließender Gewerbesteuer und der Ausweisung von weiterem Bauland. Bei der Bürgerversammlung gab Bürgermeister Christoph Brunner Einblick in die Haushaltsdaten, zeigte auf, wohin das investierte Geld fließt und richtete den Fokus auch auf das gesellschaftliche Miteinander.

Viel Sitzfleisch mussten die zahlreichen Besucher der Bürgerversammlung mitbringen, denn der Jahresbericht des Bürgermeisters war umfassend und detailliert. „Nichts auf die lange Bank schieben“, sei das Motto des Marktrates, deshalb habe der kommunale Haushalt einmal mehr eine Rekordmarke erreicht. Alleine 28,57 Millionen Euro investiert der Markt in diesem Jahr. Einer der größten Brocken ist dabei der Neubau der Sportanlagen am Schulzentrum und vor allem der Erwerb von Bauland. Hinzu kommen Dauerthemen wie die Sanierung des Wasserleitungs- und Kanalnetzes, der Breitbandausbau und Straßenbaumaßnahmen. Doch der Aufgabenberg wird in den kommenden Jahren nicht kleiner. Denn gerade läuft die Entwurfsplanung für die neue Kläranlage, in die künftig auch die Gemeinde Malgersdorf einleiten will. Eine vage Kostenschätzung beläuft sich auf über 20 Millionen Euro, die der Markt „verträglich“, wie der Rathauschef versicherte, auf die Bürger umlegen wird. Und dann ist da noch der Neubau der Grundschulturnhalle, für den immer noch kein Förderbescheid vorliege, und die Sicherung der Trinkwasserversorgung, die ebenfalls in den kommenden Jahren das Gremium beschäftigen wird. Gerade in puncto privater Brunnen gebe es immer mehr Anlagen, die nicht die gesetzlichen Voraussetzungen erfüllen, da die Nitrat- oder andere Einträge zu hoch sind. Der Markt setze sich aber ein, dass dieses Brunnenwasser zumindest für die Tierversorgung Verwendung finden kann. Klar sei jedoch, dass private Brunnenanlagen keinesfalls Tertiärwasser (Tiefenwasser) angreifen dürften.

Gewerbesteuer fließt

Investitionen muss man sich auch leisten können, der Markt könne, so der Bürgermeister zuversichtlich. Größte Einnahmequelle ist und bleibt die Gewerbesteuer, die heuer rund elf Millionen ins Haushaltssäckel spült. Trotz sinkender Steuerkraft und steigender Schuldenlast, die sich zum Jahresende bei rund 8,5 Millionen Euro einpendeln wird, versicherte Brunner: „Die Schuldenlast ist locker zu stemmen, zumal das erworbene Bauland nach der Erschließung wieder verkauft wird.“ Interessenten gebe es sowohl für gewerbliche Flächen, als auch für den privaten Wohnbau. Der Markt sei froh, dass er überhaupt Bauland erwerben konnte, dies sei schließlich Voraussetzung für eine weitere positive Entwicklung. Nach dem Einbruch im vergangenen Jahr, steigen auch wieder die Bauanträge, die heuer allerdings mit 40 nur 50 Prozent der Anträge aus dem Jahr 2021 ausmachen. Tatsächlich stetig steigend sind die Einwohnerzahlen, die Brunner mit 8 554 bezifferte.

Platz fehlt am Schulzentrum

Dafür braucht es natürlich eine gute Infrastruktur. Für Betreuungsangebot vom Klein- bis Kindergartenkind wird in der Kita Pusteblume gesorgt. 160 Kinder werden in sechs Kindergartengruppen – eine davon im Ortsteil Mariakirchen – und drei Krippengruppen betreut. Die Grundschule wird derzeit von 218 Schülern in neun Klassen besucht. Mit Platzproblemen kämpfe das Schulzentrum, an dem 1 000 Schüler unterrichtet werden. 309 davon sind Schüler (13 Klassen) der Mittelschule, 29 Klassen hat die Realschule. Derzeit würden Fachräume in Klassenräume umfunktioniert. Zu den Einrichtungen des Marktes zählt auch die aufsuchende Jugendsozialarbeit, eine Anlaufstelle für Jugendliche von 14 bis 27 Jahren. Die Streetworker-Räumlichkeiten sind im Sommer eingeweiht worden.

Ein geeignetes Grundstück für einen Gerätehaus-Neubau sucht derzeit gerade die Feuerwehr Arnstorf, doch bis ein entsprechendes 7 000 Quadratmeter großes Grundstück in geeigneter Lage gefunden ist, bedarf es einiger Baumaßnahmen zum Brandschutz und Rettungswegen am jetzigen Standort.

In seinem Streifzug durch die kommunalen Bautätigkeiten für Sanierungs- und Erschließungsmaßnahmen, kam die Marktspitze auch auf die fehlerhafte Teerdecke im Gewerbepark Kollbachtal zu sprechen. Es habe „riesigen Ärger“ ob der fehlerhaften Teerbeschichtung gegeben. Die ausführende Baufirma sei jedoch einsichtig. Nun werde bis zum Kiesbett ausgefräst und eine neue Teerbeschichtung aufgetragen.

Rekorde und Glanzlichter

Einen Besucherrekord mit 36 182 konnte das Arnstorfer Freibad verzeichnen. Rekordverdächtig groß war auch die Arnstorfer Radlergruppe bei der diesjährigen XperBike-Sternfahrt. Zurecht angeprangert worden sei, dass die Arnstorfer nicht in gemeinschaftlichen Dresses nach Egglham kamen. Für das kommende Jahr gebe es eine Neuauflage Gemeinschaftstrikots.

Neuen Schwung soll die Volkshochschule bekommen, die mit Thomas Unverdorben einen neuen Leiter hat, der etwas von Kultur verstehe. Bewährt hoch sei das Interesse an der Gemeindebücherei, die mit vielen Veranstaltungen Nutzer anlocke. Große Talente etabliere nach wie vor das Musikinstitut Arnstorf und das Orchester Arnstorf Classics sei und bleibe ein Aushängeschild der Marktgemeinde. Nächster abendfüllender Auftritt ist beim Neujahrskonzert am 14. Januar. Viel Lob gab es vom Bürgermeister für die äußerst aktive Arbeit des Seniorenbeirats, der Nachbarschaftshilfe und der Familienpaten. Wieder im Fluss, dank Walter Machtl, sei der Bürgerfahrtdienst, der unter der Mobilnummer 0171/3545704 für Fahrten an Dienstagen und Donnerstagen erreichbar ist.

Gepflegt hat der Markt nicht nur die Kontakte zur Partnerstadt Eybens, die heuer von einer Radsportgruppe besucht wurde, sondern auch die zu Rossatz-Arnsdorf, die einer Arnstorfer Delegation erst kürzlich einen vor allem kulinarisch angehauchten Empfang bereitete.

Arnstorf habe etliche engagierte Menschen, aber auch solche, die wegen ihrer Erfolge überregionale Aufmerksamkeit haben. Hier hob Bürgermeister Christoph Brunner Karl Heinz Lobmaier ins Scheinwerferlicht, der als Taubenzüchter Weltmeister und Weltchampion ist. Vor allem aber würdigte er Manuel Schmied, der junge Mann mit ausgezeichnetem Zielwasser, der nicht nur mit dem Luftgewehr Meistertitel erringt, sondern auch im Armbrustschießen den Deutschen Meistertitel errang. Doch nicht nur in seinem Hobby ist Manuel Schmied erfolgsverwöhnt. Er ist bei seiner Ausbildung „Bayerns bester Mechatroniker“ geworden und in den Nationalkader berufen worden. Einen Preis haben auch die „Scheibengassen-Häuser“ abgesahnt. Die denkmalgeschützten Häuser, die der Markt einst mit großen Diskussionen kaufte, sind nun saniert und als solch wahre bauliche Glanzlichter. Sie holten den Denkmalpreis des Bezirks.

In seinem Ausblick bekräftigte Bürgermeister Christoph Brunner, dass Arnstorf bei der Nahwärmenetz-Planung weiter sei, als andere Kommunen. Klar sei aber, dass alleine mit der Erschließung von Neubaugebieten kein Nahwärmenetz wirtschaftlich betrieben werden kann. Erstes Zahlenmaterial liege vor, nun müsse der Marktgemeinderat entscheiden, wie in der Nahwärmeplanung weiter agiert wird. In Aussicht gestellt hat Brunner auch den Beitritt zu einer ILE (Integrierte Ländliche Entwicklung), mit der die interkommunale Zusammenarbeit verbessert wird.

Nur wenige Bürgerfragen

Bürgerfragen kamen nach dem zweistündigen Vortrag nur sehr spärlich. Josef Stöttner fragte nach, warum bei Erdarbeiten für Stromnetze nicht gleich Breitbandkabel eingezogen werden. Dies sei kein Einzelproblem, merkte Bürgermeister Brunner an. Grund dafür seien verschiedene Planungs- und Ausführungsstellen. Dies verschlinge Geld und Ressourcen, sei aber nicht zu ändern. Wiederholt Fragen zur eventuellen Trassenführung einer Umgehungsstraße warf Rita Sattelberger im Raum. Dazu erklärte Brunner, dass es kein Planfeststellungsverfahren gebe, die Trasse also auch nicht in Stein gemeißelt ist. Eine Anwohnerin der Kirchenstraße bemängelte die Parksituation. Innerorts seien Parkplätze Mangelware, das wisse der Markt, könne aber daran nichts ändern. Klar sei, dass Wohneigentümer nun Stellplätze vorweisen müssen.

Quelle: Mediengruppe Attenkofer/Ausgabe Landauer Zeitung vom 30.10.2023/Autor: Angelika Gabor