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Westumfahrung würde Probleme lösen

Es gäbe verschiedene Lösungen, um den Verkehrshotspot im Marktbereich zu entschärfen Grafik: Planungsbüro PVT

Eine Blockumfahrung ist um Bereich „Unteres Schloß“ im Einbahnstraßensystem im Gespräch Grafik: Planungsbüro PVT

Erneute Verkehrszählung: Marktrat Arnstorf diskutiert Verkehrstechnische Gutachten

Seit fast zehn Jahren sind die Verkehrsüberlastungen im Marktbereich und die Suche nach Lösungen Thema im Marktgemeinderat. Bereits 2015 hatte die Verwaltung das Planungsbüro PVT damit beauftragt, ein Gutachten zu erstellen und Lösungen aufzuzeigen. Nun hat das selbe Planungsbüro erneut eine Verkehrszählung durchgeführt und teilweise überraschende Ergebnisse präsentiert. Nicht neu ist, dass eine Westumfahrung alle Probleme lösen könnte.

Das Verkehrsgutachten konzentrierte sich auf drei Themen: Die Bahnhofstraße, eine Blockumfahrung des Marktbereichs und eine Westtangente. Nach einer Verkehrszählung am Freitag, 1. März, und Montag, 4. März, erfolgte eine Leistungsfähigkeitsberechnung der Straßen, das heißt, die Wartezeiten der Fahrzeuge flossen in eine Klassifizierung der Straßen von „A“ – sehr gut – bis „F“ – ungenügend – ein. Grundsätzlich habe sich gezeigt, dass die Verkehrslast in den vergangenen Jahren abgenommen hat, erklärte Peter Nolden, der verantwortliche Planer vom PVT, vorab. Sehr deutlich zeigt sich das in der Bahnhofstraße, in der sich die Verkehrsmenge um bis zu 15,8 Prozent (Freitagmittag) reduzierte. Dennoch strapaziert das Einfahren in die Staatsstraße ST 112 (Bahnhofstraße) die Geduld jener, die aus Richtung Aufhausen (PAN  37) oder Eichendorf (PAN  54) kommen. Deren Leistungsfähigkeit bleibt mit „E“ und „D“ zu Stoßzeiten mangelhaft bis ausreichend. An diesem Knotenpunkt war deshalb schon vor Jahren die Realisierung eines Kreisels angedacht oder alternativ eine Lichtsignalanlage.

Ampellösung oder Kreisverkehr

Auch hierzu legte das Planungsbüro eine Einschätzung vor. Die kostengünstigste Variante wäre eine Ampellösung. Wesentlich aufwendiger, aber auch effektiver sei eine Ampel in Verbindung mit einer Linksabbiegerspur auf der Bahnhofstraße, so Nolden. Allerdings wären hier umfangreichen Baumaßnahmen notwendig. Beste Ergebnisse für Fahrzeuge und Fußgänger gleichermaßen würde ein Komplettumbau bringen, bei dem die Aufhausener Straße vorab in die Eichendorfer Straße eingeleitet wird. Knackpunkt: Hohe Baukosten und ein erheblicher Grunderwerb.

Qualitätssieger für Autofahrer ist und bleibt ein Kreisverkehr, der allen Verkehrsströmen gerecht wird. Nachteil sind auch hier die hohen Baukosten und sowohl Fußgänger und Radfahrer, besonders aber blinde Menschen würden in ihrer Sicherheit bei der Überquerung beeinträchtigt. Deshalb ist ein Kreisel für das Planungsbüro auch nicht die erste Wahl. Zudem sei das Unfallrisiko höher als bei einer Lichtsignalanlage. Eine Ampellösung bevorzugt auch das Staatliche Bauamt, in dessen Baulast die Staatsstraße, und deshalb auch Entscheidungsträger am Knotenpunkt ist. Die Belange von Radfahrern und Fußgängern stünden über den motorisierten Verkehrsteilnehmern und hier zähle der Sicherheitsgedanke. „Deutschland ist kein Autoland mehr“, brachte es Dr. Susanne Schmidbauer vom Staatlichen Bauamt auf den Punkt.

Nicht nachvollziehbar für Dr. Thomas Pröckl, der selbst täglicher Nutzer des Knotenpunkts ist. „Wenn wir nach Österreich schauen, ist unser Nachbarland gefühlt ein einziger Kreisverkehr“, und er habe noch nie vernommen, dass sich dort die Unfälle häufen. Auch kann der CSU-Marktrat keine Reduzierung des Verkehrs am Knotenpunkt feststellen, hier würden Realität und Zahlen eine unterschiedliche Sprache sprechen. „Vielleicht sind Montage und Freitage nun beliebte Homeofficetage“, mutmaßte Pröckl und spielte dabei auf die beiden Verkehrszähltage an, auf denen die Berechnungen basieren.

Auch für CSU-Fraktionssprecher Kyrill Gabor bleibt ein Kreisverkehr die einzig sinnvolle Variante. „Vielleicht könnte die Sicherheit der Fußgänger mit einer entsprechenden Fußgängerampel an einer anderen Querungsstelle gewährleistet werden“, merkte Gabor an. LWG-Marktrat Hans Bauer sprach sich hingegen für einen Testbetrieb einer Ampelanlage in der Bahnhofstraße aus.

Sehr verhalten ist die Begeisterung für eine Blockumfahrung des Marktbereiches. Hierzu würde das Untere Schloss und somit auch der Busparkplatz im Einbahnstraßensystem umfahren. Hier ist aber nicht nur ein erheblicher Grunderwerb nötig, sondern die Verkehrsflüsse würden sich gravierend ändern.

Verkehrsströme vorher ableiten

„Ein Unding“, für CSU-Marktrat Peter Schaitl, der dafür die Idee einer Linksabbiegerspur im Unteren Markt ins Spiel brachte, um die Verkehrsströme in Richtung Pfarrkirchen und Mariakirchen vor dem Marktplatzbereich abzuleiten. Hier bat er die Verwaltung, diese Variante, eventuell sogar in einem Testlauf, prüfen zu lassen. Dass bei einer Blockumfahrung die Verkehrsteilnehmer geballt am Busparkplatz vorbeigeleitet werden, hält Marktrat Gabor für Fußgänger sogar sehr gefährlich. Schließlich seien am Busparkplatz viele Schüler unterwegs. Planer Nolden stellte hierzu klar, dass für die Realisierung der Blockumfahrung erhebliche Umbauarbeiten nötig wären, um Verkehrsfluss und Sicherheit gewährleisten zu können. Aber Nolden rekapitulierte auch, dass sich bereits erhebliche Verbesserungen an der sogenannten Loeffl-Kreuzung, an der Mariakirchner und Pfarrkirchner Straße sowie die Einfahrt zum Unteren Schloss (Busparkplatz) und Unterer Markt zusammentreffen, durch die Optimierung der Ampeleinstellung ergeben haben, die seit 2019 greift.

Wenig überraschend war, dass uneingeschränkt alle Markträte Befürworter einer Westumfahrung sind, die in allen Bereichen einen positiven Effekt auf den Verkehrsfluss hätte. Zudem könnte so eine zweite Kollbachüberquerung generiert werden, die seit Jahren gefordert wird, um ein Abschneiden der Ortsteile zu verhindern. Dies konnte Peter Nolden auch mit Zahlen belegen.

Ein langer und sehr steiniger Weg

Deshalb zeigten sich Bürgermeister Christoph Brunner und die meisten Markträte mehr als geschockt, als Dr. Susanne Schmidhuber verdeutlichte, dass bis zu einer Realisierung rund 20 Jahre ins Land ziehen werden. Zwar sei die Dringlichkeit nach wie vor gegeben, doch mit den Planungen könne überhaupt erst nach dem Jahr 2025 begonnen werden und dann entscheide letztlich der Ministerrat, ob eine Realisierung überhaupt in Frage kommt. Und auch wenn die Vorzeichen durchaus positiv stehen, sei der Weg zum Planfeststellungsverfahren, das letztlich Grundvoraussetzung für das Baurecht ist, lang und steinig, da viele Interessen, wie etwa Naturschutz oder Hochwasserschutz einfließen. „Straßenbau ist nicht mehr sexy“, so ihre ernüchternden Worte. Auch die Dringlichkeit einer zweiten Kollbachüberquerung, zählt an diesem Punkt nicht. Zwar sei die Kollbachbrücke im Marktbereich schon in die Jahre gekommen und es hieß schon vor fünf Jahren, dass eine Sanierung unumgänglich ist, aber eine neue statische Prüfung habe ergeben, „dass die Brücke den Anforderungen noch gerecht wird“, erklärte Schmidhuber.

Dass es durchaus eine beschleunigende Lösung für eine Westtangente gibt, zeigte CSU-Fraktionsführer Kyrill Gabor auf. Dafür müsste der Markt Arnstorf über das Sonderbaulastprogramm selbst tätig werden. Denn der Freistaat fördert in kommunaler Sonderbaulast den Neubau von Ortsumgehungen. Voraussetzung sei, dass die Neuaufstellung des Flächennutzungsplans forciert und die Grundlage für einen Bebauungsplan geschaffen wird. „Das würde das Planfeststellungsverfahren erheblich beschleunigen, da die Behördenbeteiligung bereits im Vorfeld abgearbeitet ist“, konstatierte Gabor, für den klar war, dass die Realisierung einer Westtangente erhebliche Zeit in Anspruch nimmt.

„Jetzt wurde wieder gezählt und wieder diskutieren wir über Lichtanlage, Kreisverkehr und Westtangente, doch die entscheidende Frage ist doch, wann werden wir endlich Nägel mit Köpfen schaffen?“, stellte Marktrat David Jonczyk (Ländliche Wählergemeinschaft) letztlich wohl genau die Frage, die sich viele Arnstorfer seit langem stellen.
(Quelle: Mediengruppe Attenkofer/Ausgabe Landauer Zeitung vom 29. Juli 2024/Autor: Angelika Gabor)