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Aktuelles von Kultur und Freizeit

Musikalische Zeitreise begeistert Publikum

Eingerahmt von zahlreichen Besucherinnen und Besuchern begeisterte das Orchester „Arnstorf Classics“ beim Sommerkonzert im Hof des Schlosses von Mariakirchen (Foto: Sittinger)

Sommerkonzert von "Arnstorf classics" war ein großer Erfolg - Jeder Platz im Schlosshof belegt

Mariakirchen: Eine musikalische Zeitreise von der Renaissance bis in die Gegenwart beim Sommerkonzert des Orchesters arnstorf classics begeisterte das Publikum. Das Konzert fand letzten Sonntag im Renaissance-Hof des Schlosses in Mariakirchen statt. Ein lauer Sommerabend bot neben dem historischen Ambiente und dem Vogelgezwitscher zu den Liedern ideale Rahmenbedingungen für einen rundum gelungenen Sommerabend. Der Schlosshof war bis auf den letzten Platz belegt und manche Musikliebhaber verfolgten das Konzert im Stehen. Am Schluss gab es Ovationen für eine mitreißende Klangreise durch die musikalischen Epochen. Es hat sich herumgesprochen, dass das junge Ensemble in seinem nun fast zwanzigjährigen Bestehen und unter der bewährten Leitung von Stanislava Klinzing ein breites musikalisches Spektrum auf hohem künstlerischem Niveau bietet. Bürgermeister Christoph Brunner drückte die Freude über den guten Besuch bei seiner Begrüßung aus. Besonders begrüßte er den Bundestagsabgeordneten Max Straubinger, Altbürgermeister und Moderator Alfons Sittinger, Notar Dr. Josef Eicher jeweils mit ihren Ehefrauen, 2. Bürgermeister Konrad Stadler, den evangelischen Pfarrer Robert Schön und zahlreiche Markträte.  Sein Gruß galt besonders Brigitte, Johanna, Elisabeth, Martha, Josefa und Hans Lindner. Brunner bedankte sich bei Familie Lindner für die großzügige und langjährige Förderung der musikalischen Bildung in Arnstorf und die Bereitschaft, das schöne Ambiente des Schlosses für Konzerte zur Verfügung zu stellen. Eröffnet wurde dieses mit dem Kanon von Johann Christoph Pachelbel. Dieser wirkte als Organist unter anderem in Wien und ab 1695 an der Sebalduskirche in Nürnberg.  Er kombinierte im Kanon kunstvoll mehrere Stimmen, um komplexe und interessante Klangmuster zu schaffen. Man würdigt ihn deshalb auch als einen „Vorläufer Johann Sebastians Bachs. Mit dem „Te Deum Prelude“ von Marc-Antoine Charpentier wurde der Abend eindrucksvoll fortgesetzt. Die besondere Wirkung von Charpentiers Musik beruht auf der Mischung von italienischen und französischen Stilelementen. Die Melodie ist sehr bekannt. „Sie wird heute als Fanfare bei Fernseh-Übertragungen im Rahmen der Eurovision gespielt“, wusste der Moderator zu berichten.  Aus der Zeit des Barocks spielte das Orchester Musik von Antonio Vivaldi und seine wohl bekannteste Komposition „Die vier Jahreszeiten“. Sie trägt den offiziellen Titel „Le quattro stagioni“. Die Jahreszeit wird auf unterschiedliche Art und Weise zum Ausdruck gebracht.

Die schleppenden Akkorde im L’estate oder Sommer sollen auch für Zuhörer die Darstellung der Hitze nachvollziehbar machen. Sie sollen eine Spannung aufbauen, die sich urplötzlich, wie bei einem Gewitter in einem virtuosen Solo entlädt. Die Violine dazu spielte meisterhaft Anja Zogler, Trägerin des Kulturpreises Rottal-Inn des Jahre 2019.

Es folgte im Klassikteil Franz Joseph Haydn mit dem Allegro aus dem Cellokonzert Nr.1 C-Dur mit einem begeisternden Tobias Beiler als Solisten. Sittinger berichtete, dass Tobias eigene Musikstücke komponiert und veröffentlicht wie zum Beispiel kürzlich den Song "Ghost Dance" aus seinem Album "Happy Halloween“.  „Ich habe es auf YouTube angesehen und finde es absolut hörenswert“, so Sittinger.

Das Orchester spielte anschließend Wolfgang Amadeus Mozarts Allegro aus dem Violinkonzert Nr.3 G-Dur mit Alexander Stürtz als Solovirtuose an der Geige. „Alexander ist mit einem Preis beim internationalen Wettbewerb “Neue Europäische Talente 2023“ im Bereich Violine in Budweis ausgezeichnet worden“, berichtete Sittinger.

Nach der Pause hatte Stanislava Klinzing einen kleinen Schwerpunkt bei den großen tschechischen Komponisten wie   Dvorak, Smetana und Suk gelegt. „Zu ihren heuer anstehenden runden Geburts- oder Sterbetagen wird in Tschechien und weltweit an die Werke dieser Musikgrößen erinnert und so machen wir es auch“, kündigte Sittinger an.

So begann der romantische Teil des Abends mit Antonín Dvořák und seiner „Humoreske“ sowie Friedrich Smetanas wohl bekanntestem Werk „Die Moldau“. Am Flügel im Saal des Schlosses spielten vierhändig die musikalischen Schwestern Rebecca und Helena Neu und ließen das Lied über die geöffneten Fenster auch im Schlosshof erklingen. „Beide seien seit heuer Jungstudierende im Fach Violine an der Hochschule Regensburg und hätten wie Alexander Stürtz am Talentwettbewerb in Budweis erfolgreich teilgenommen“, berichtete der Moderator über die jungen Künstlerinnen. Darauf folgten Camille Saint-Saëns, ein französischer Komponist mit dem Werk „Danse Bacchanale“, die „Serenade Es-Dur Opus 6“ von Josef Suk und angekommen in der Gegenwart bei dem Musikunternehmen „Two steps to Hell“ und deren Werk „Blackheart“.

Langanhaltender Beifall, stehende Ovationen und Zugabe Rufe brachten die Leiterin und Macherin des zweistündigen Konzertabends Stanislava Klinzing noch einmal zurück ans Dirigentenpult. Das Orchester mit Rebecca Neu an der Querflöte zeigte mit „Lord oft the Dance“ noch einmal sein großes Können.

  Für einen „wunderbaren Abend mit grandiosen musikalischen Leistungen“ bedankte sich am Ende Erster Bürgermeister Christoph Brunner. Zusammen mit Thomas Unverdorben vom Kulturreferat gab es Blumen und Geschenke für Hausherrin Brigitte Lindner, Konzertmeisterin Christina Stadler, Rebecca und Helena Neu, Anja Zogler Alexander Stütz, Tobias Beiler, Moderator Alfons Sittinger und verbunden mit einem Sonderlob an die Macherin des Abends, Stanislava Klinzing.

Im Gespräch mit dem Moderator zeigte sich auch Alfons Riesinger aus Vilshofen, ein langjähriger Sänger in verschiedenen Chören der Region nach dem Konzert beeindruckt: „Erstaunlich und höchst erfreulich, was da im Schlosshof abgelaufen ist. Sowohl was die Organisation betrifft als auch die perfekte Qualität der musikalischen Darbietungen der überwiegend jungen bis sehr jungen Interpreten. Sehr beachtlich und für die Zukunft hoffnungsvoll stimmend.“
(Autor: Alfons Sittinger)